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Du interessierst Dich für Kunst und Künstler:innen? Dann ist „Rebel Artists: 15 Malerinnen, die es der Welt gezeigt haben“ von Kari Herbert genau das Richtige für Dich. Die Autorin stellt in dem Buch eine inspirierende Auswahl an Frauen* vor, inklusive Überblick über das Schaffen der „Rebel Artists“. Die bunten Illustrationen und verständliche Sprache machen das Buch für eine breite Masse und jedes Alter zugänglich. Etwas, das ich sonst bei vielen Büchern über Kunst vermisse.
Rebel Artists von Kari Herbert
Diese 3 Künstlerinnen habe ich durch “Rebel Artists” von Kari Herbert entdeckt
Ich habe selbst Kunstgeschichte studiert und durch „Rebel Artists: 15 Malerinnen, die es der Welt gezeigt haben“ für mich neue Künstler:innen entdecken können. Und drei davon möchte ich hier vorstellen:
Pionierin der Inuit-Kunst: Kenojuak Ashevak
Kenojuak Ashevak wurde 1927 im ehemaligen Camp Ikirasaq in Kanada geboren. Sie gilt heute als bedeutendste Inuit-Künstlerin des Landes. Allerdings gehörte Zeichnen ursprünglich nicht zur traditionellen Handwerkskunst ihres Volkes. Erst durch den Künstler James Houston begann Kenojuak Ashevak damit. Dieser war von der Regierung beauftragt worden, die Inuit beim Verkauf ihrer Handwerkskunst zu unterstützen. 1955 begann Kenojuak Ashevak zu zeichnen und ihre Kunst begeisterte schnell. Heute gilt sie als Pionierin der Inuit-Kunst. Ihre Drucke verkauften sich von Paris bis Tokio und ihre Entwürfe zieren heute kanadische Briefmarken und Münzen.
Bei Pop Art denken die meisten Menschen schnell an die Künstler Andy Warhol, Keith Haring und Roy Lichtenstein – mir geht es da nicht anders. Corita Kent dagegen passt auf den ersten Blick nicht ganz in diese Reihe – denn die 1918 in Iowa als Frances Elizabeth Kent geborene Corita ging mit 18 Jahren ins Kloster und wurde Nonne. Inspiriert von Andy Warhol verschrieb sich die Kunstlehrerin der Klosterschule in den 60ern jedoch ihrer eigenen Kunst. Als “moderne Nonne” zierte sie Zeitschriften und durch ihr “Pop Art mit Herz” wurde sie berühmt. Ihre Arbeiten spiegelten ihre Gedanken über Armut, Rassismus und Krieg wider und verbreiteten ihre Botschaften von sozialer Gerechtigkeit und Frieden.
Vom Modell in Montmartre zur „Rebel Artist“: Suzanne Valadon
1865 als Tochter einer französischen Wäscherin geboren, schaffte es Suzanne Valadon als erste Frau in die berühmte Künstlervereinigung Société Nationale des Beaux-Arts in Paris. Ihr Weg dorthin begann mit 15 Jahren als sie in Montmartre Modell stand. Ehemals war der Ort ein ärmlichen Künstlerdorf nahe Paris, heute ist es eins der schönsten Viertel der Stadt. Als Autodidaktin lernte Suzanne von den Künstler:innen für die sie Modell stand. Darunter waren große Namen wie Degas, Renoir und Toulouse-Lautrec, die ihrerseits von ihren Bildern angetan waren. Ihre Kunst galt als ehrlich, unverblümt – aber auch als unfeminin. Dennoch wurde Suzanne zu Lebzeiten als Künstlerin anerkannt und verkehrte mit den bekanntesten Malern ihrer Epoche, deren Namen heute zum Allgemeinwissen gehören.
Wie konnte ich von diesen “Rebel Artists” nichts gehört haben?
Damit keine Missverständnisse aufkommen möchte ich etwas klarstellen: Das Kunstgeschichtsstudium ist nicht darauf ausgelegt, die “größten Künstler:innen aller Zeiten“ zu lernen. Vielmehr wird die Entwicklung von Kunstepochen anhand der innovativsten Werke und berühmtesten Vertreter:innen gelehrt. Sich mit einzelnen Künstler:innen zu beschäftigen, liegt dann bei den Studierenden selbst – also ist meine Unwissenheit auch zum Teil meine eigene Schuld.
Doch diese Auswahl der „innovativsten“ Werke und Künstler:innen erfolgt durch den sogenannten “Kanon”. Vereinfacht gesagt ist das DIE Erzählung der Kunst – auf die sich Kunsthistoriker:innen im Nachhinein festgelegt haben. Doch es ist ein Fakt, dass die Mehrheit der Kunsthistoriker:innen, Galerist:innen, Museumsleiter:innen, Kunstsammler:innen und Künstler:innen bis vor wenigen Jahrzehnten fast ausschließlich Männer* waren. Bedenkt man das, scheint es leichter zu verstehen, warum gerade viele Frauen* trotz ihres Erfolgs zu Lebzeiten in Vergessenheit geraten konnten. Die Kunstszene war schon immer ein exklusiver Club, bei dem gute Beziehungen, Selbstinszenierung und eine große Prise Glück ausschlaggebend waren. Frauen* dagegen waren die Ausnahme von der Regel, die meist gesellschaftlich schlechteren Zugang zu der Szene hatten und schlechter Vernetzt waren.
Du willst mehr über wiederentdeckte Künstlerinnen erfahren?
Wenn Du Dich weiter mit “vergessenen” Künstlerinnen beschäftigen möchtest, kann ich Dir die Arte-Doku “Lost Women Art” empfehlen. Darin beschäftigen sich Kunsthistoriker:innen und Kurator:innen mit zu Lebzeiten sogar sehr erfolgreichen Künstlerinnen, die erst in jüngster Zeit wiederentdeckt wurden. Die zweiteilige Dokumentation gibt Einblick in die Mechanismen der Kunstszene und stellt inspirierende Frauen* vor, die leider an der Kunstgeschichtsschreibung oder der Gesellschaft scheiterten. Zum Glück gibt es immer mehr Kunsthistoriker:innen, die diese Frauen* aus den Archiven ans Licht bringen. Wodurch sie wiederum dem „Kanon“ einen Teil seiner wirklichen Diversität zurückbringt.
“Lost Women Art” (verfügbar bis 08.12.21):
(* Wir wollen jede:n in diese Gesellschaft mit einbeziehen, unabhängig vom Geschlecht)
„Rebel Artists: 15 Malerinnen, die es der Welt gezeigt haben“ von Kari Herbert erschien im September 2019 im C.H. Beck Buchverlag. Gebundene Ausgabe um 18 Euro über C.H. Beck Buchverlag.
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Du interessierst Dich für Kunst und Künstler:innen? Dann ist „Rebel Artists: 15 Malerinnen, die es der Welt gezeigt haben“ von Kari Herbert genau das Richtige für Dich. Die Autorin stellt in dem Buch eine inspirierende Auswahl an Frauen* vor, inklusive Überblick über das Schaffen der „Rebel Artists“. Die bunten Illustrationen und verständliche Sprache machen das Buch für eine breite Masse und jedes Alter zugänglich. Etwas, das ich sonst bei vielen Büchern über Kunst vermisse.
Diese 3 Künstlerinnen habe ich durch “Rebel Artists” von Kari Herbert entdeckt
Ich habe selbst Kunstgeschichte studiert und durch „Rebel Artists: 15 Malerinnen, die es der Welt gezeigt haben“ für mich neue Künstler:innen entdecken können. Und drei davon möchte ich hier vorstellen:
Pionierin der Inuit-Kunst: Kenojuak Ashevak
Kenojuak Ashevak wurde 1927 im ehemaligen Camp Ikirasaq in Kanada geboren. Sie gilt heute als bedeutendste Inuit-Künstlerin des Landes. Allerdings gehörte Zeichnen ursprünglich nicht zur traditionellen Handwerkskunst ihres Volkes. Erst durch den Künstler James Houston begann Kenojuak Ashevak damit. Dieser war von der Regierung beauftragt worden, die Inuit beim Verkauf ihrer Handwerkskunst zu unterstützen. 1955 begann Kenojuak Ashevak zu zeichnen und ihre Kunst begeisterte schnell. Heute gilt sie als Pionierin der Inuit-Kunst. Ihre Drucke verkauften sich von Paris bis Tokio und ihre Entwürfe zieren heute kanadische Briefmarken und Münzen.
Die Pop-Art-Nonne: Corita Kent
Bei Pop Art denken die meisten Menschen schnell an die Künstler Andy Warhol, Keith Haring und Roy Lichtenstein – mir geht es da nicht anders. Corita Kent dagegen passt auf den ersten Blick nicht ganz in diese Reihe – denn die 1918 in Iowa als Frances Elizabeth Kent geborene Corita ging mit 18 Jahren ins Kloster und wurde Nonne. Inspiriert von Andy Warhol verschrieb sich die Kunstlehrerin der Klosterschule in den 60ern jedoch ihrer eigenen Kunst. Als “moderne Nonne” zierte sie Zeitschriften und durch ihr “Pop Art mit Herz” wurde sie berühmt. Ihre Arbeiten spiegelten ihre Gedanken über Armut, Rassismus und Krieg wider und verbreiteten ihre Botschaften von sozialer Gerechtigkeit und Frieden.
Vom Modell in Montmartre zur „Rebel Artist“: Suzanne Valadon
1865 als Tochter einer französischen Wäscherin geboren, schaffte es Suzanne Valadon als erste Frau in die berühmte Künstlervereinigung Société Nationale des Beaux-Arts in Paris. Ihr Weg dorthin begann mit 15 Jahren als sie in Montmartre Modell stand. Ehemals war der Ort ein ärmlichen Künstlerdorf nahe Paris, heute ist es eins der schönsten Viertel der Stadt. Als Autodidaktin lernte Suzanne von den Künstler:innen für die sie Modell stand. Darunter waren große Namen wie Degas, Renoir und Toulouse-Lautrec, die ihrerseits von ihren Bildern angetan waren. Ihre Kunst galt als ehrlich, unverblümt – aber auch als unfeminin. Dennoch wurde Suzanne zu Lebzeiten als Künstlerin anerkannt und verkehrte mit den bekanntesten Malern ihrer Epoche, deren Namen heute zum Allgemeinwissen gehören.
Wie konnte ich von diesen “Rebel Artists” nichts gehört haben?
Damit keine Missverständnisse aufkommen möchte ich etwas klarstellen: Das Kunstgeschichtsstudium ist nicht darauf ausgelegt, die “größten Künstler:innen aller Zeiten“ zu lernen. Vielmehr wird die Entwicklung von Kunstepochen anhand der innovativsten Werke und berühmtesten Vertreter:innen gelehrt. Sich mit einzelnen Künstler:innen zu beschäftigen, liegt dann bei den Studierenden selbst – also ist meine Unwissenheit auch zum Teil meine eigene Schuld.
Doch diese Auswahl der „innovativsten“ Werke und Künstler:innen erfolgt durch den sogenannten “Kanon”. Vereinfacht gesagt ist das DIE Erzählung der Kunst – auf die sich Kunsthistoriker:innen im Nachhinein festgelegt haben. Doch es ist ein Fakt, dass die Mehrheit der Kunsthistoriker:innen, Galerist:innen, Museumsleiter:innen, Kunstsammler:innen und Künstler:innen bis vor wenigen Jahrzehnten fast ausschließlich Männer* waren. Bedenkt man das, scheint es leichter zu verstehen, warum gerade viele Frauen* trotz ihres Erfolgs zu Lebzeiten in Vergessenheit geraten konnten. Die Kunstszene war schon immer ein exklusiver Club, bei dem gute Beziehungen, Selbstinszenierung und eine große Prise Glück ausschlaggebend waren. Frauen* dagegen waren die Ausnahme von der Regel, die meist gesellschaftlich schlechteren Zugang zu der Szene hatten und schlechter Vernetzt waren.
Du willst mehr über wiederentdeckte Künstlerinnen erfahren?
Wenn Du Dich weiter mit “vergessenen” Künstlerinnen beschäftigen möchtest, kann ich Dir die Arte-Doku “Lost Women Art” empfehlen. Darin beschäftigen sich Kunsthistoriker:innen und Kurator:innen mit zu Lebzeiten sogar sehr erfolgreichen Künstlerinnen, die erst in jüngster Zeit wiederentdeckt wurden. Die zweiteilige Dokumentation gibt Einblick in die Mechanismen der Kunstszene und stellt inspirierende Frauen* vor, die leider an der Kunstgeschichtsschreibung oder der Gesellschaft scheiterten. Zum Glück gibt es immer mehr Kunsthistoriker:innen, die diese Frauen* aus den Archiven ans Licht bringen. Wodurch sie wiederum dem „Kanon“ einen Teil seiner wirklichen Diversität zurückbringt.
“Lost Women Art” (verfügbar bis 08.12.21):
(* Wir wollen jede:n in diese Gesellschaft mit einbeziehen, unabhängig vom Geschlecht)
„Rebel Artists: 15 Malerinnen, die es der Welt gezeigt haben“ von Kari Herbert erschien im September 2019 im C.H. Beck Buchverlag. Gebundene Ausgabe um 18 Euro über C.H. Beck Buchverlag.
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