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Buchkritik zu „Erste Person Singular“ von Haruki Murakami: Surreale Alltagsgeschichten voller griffige Zitate.
An Haruki Murakami scheinen sich die Geister zu scheiden. Für die einen ist der japanische Autor ein absolutes Muss und jedes neue Werk wird verschlungen. Für die andere ist er dagegen überschätzt und der Hype um ihn vollkommen unverständlich. Ich selbst befinde mich mit meiner Meinung irgendwo in der Mitte der beiden Extreme. Ich habe erst zwei seiner Bücher gelesen, aber jetzt schon Lust auf mehr: „Die Pilgerjahre des Farblosen Herrn Tsanaki“ und zuletzt eben „Erste Person Singular“, sein letzter Kurzgeschichtenband, der 2021 in Deutschland im DuMont Verlag erschien.
Nimmt man den farbenfrohen Umschlag von dem Hardcover-Buch, erscheint “Erste Person Singular” so clean wie Murakamis Sprache. Schlägt man es aber auf, gibt es einen ersten Eyecatcher – noch bevor man zu lesen beginnt.
„Erste Person Singular“ von Haruki Murakami: Wundersame Kurzgeschichten aus dem Alltag
„Erste Person Singular“ besteht aus neun Geschichten, die aus den Erinnerungen eines Ich-Erzählers berichten und oft einen surrealen Touch haben. Ein sprechender Affe (der wirklich extrem höflich ist), im Traum erscheinende Musik-Ikonen (die mit dem Autor einer fiktiven Musikkritik einen Plausch halten) oder einfach irritierend alltägliche Begegnungen und Beobachtungen. Unterhaltend sind die Kurzgeschichten (fast) alle. Nur bei einer Hommage an Baseball bin ich ausgestiegen. Sport ist für mich weder als Praktik, noch im Fernsehen oder in Büchern interessant. Ob es sich bei dem Ich-Erzähler um ein und dieselbe Person handelt oder Murakami aus seinem eigenen Leben berichtet, wird nicht aufgelöst.
Was mich an den beiden Büchern beeindruckt, die ich von Haruki Murakami bisher gelesen habe, ist vor allem die Sprache. Sie ist klar und geradlinig, aber das was gesagt wird ist von einer Direktheit, die einen immer wieder zum Stutzen und Schmunzeln bringt. Darum habe ich hier für eine Buchkritik der etwas anderen Art 5 Zitate aus „Erste Person Singular“ gesammelt, die mir auch im Nachhinein noch im Kopf blieben.
„Erste Person Singular“ von Haruki Murakami, erschienen 2021 im DuMont Verlag.
5 Zitate aus „Erste Person Singular“, die das Buch so lesenswert machen
"Sich zu verlieben, ist wie eine Geisteskrankheit, für die die Krankenkasse nichts zahlt."
"Erste Person Singular" (2021) - Haruki Murakami
"Nichts, was leicht zu haben ist, besitzt einen Wert", raunzte mich der Alte an. "Doch das schwer Erreichbare, das du dir mit viel Zeit und Mühe verdienst, wird die Crème de la Crème deines Lebens sein."
"Erste Person Singular" (2021) - Haruki Murakami
"Es ist als würde man auf die dunkle Seite des Mondes gehen und mit leeren Händen zurückkommen."
"Erste Person Singular" (2021) - Haruki Murakami
Keine Sorge bei diesem Zitat, selbst der Ich-Erzähler der Geschichte versteht diese Metapher nicht wirklich, aber die Bildsprache blieb bei mir auf jeden Fall hängen.
"Wie jede schöne Frau etwas Hässliches an sich hat, so hat jede hässliche Frau etwas Schönes. Und im Gegensatz zu schönen Frauen scheinen hässliche ihre schönen Seiten zu genießen. Sie sind nie Ersatz oder Metapher für irgendetwas."
"Erste Person Singular" (2021) - Haruki Murakami
Das klingt zwar hart und fällt auch wieder unter „Beschreibung von des weiblichen Geschlechts aus einer männlichen Perspektive“ – trifft aber zugegebener Maßen oftmals zu. Und wenn Du gegenteiliger Meinung bist, bietet dieses Zitat zumindest einiges an Diskussionsstoff.
"Jedenfalls hinterließ der Vorfall einen sehr unangenehmen Nachgeschmack, der sich jedem Versuch, ihn hinunterzuschlucken oder auszuspucken, widersetzte."
"Erste Person Singular" (2021) - Haruki Murakami
Kennen wir das Gefühl nicht (leider) alle?
Buchkritik: Für wen „Erste Person Singular“ das Richtige ist
„Erste Person Singular“ ist ein Buch, das ich jedem empfehlen kann, der einen Nachmittag lang Zeit hat, sich in Ruhe hinzusetzen und zu schmökern. Diese fünf Zitate sind außerdem nur das, was bei mir nach dem ersten Lesen hängen geblieben ist. Der neueste Kurzgeschichtenband von Murakami bietet noch viel mehr Denkanstöße und Sätze, die es zu entdecken lohnt. Das habe ich alleine schon beim zweiten Durchblättern gemerkt, während ich diese fünf Zitate erneut herausgesucht habe.
„Erste Person Singular“ von Haruki Murakamierschien im Januar 2021 im Dumont Buchverlag. Gebundene Ausgabe um 19 Euro über Dumont Buchverlag.
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Buchkritik zu „Erste Person Singular“ von Haruki Murakami: Surreale Alltagsgeschichten voller griffige Zitate.
An Haruki Murakami scheinen sich die Geister zu scheiden. Für die einen ist der japanische Autor ein absolutes Muss und jedes neue Werk wird verschlungen. Für die andere ist er dagegen überschätzt und der Hype um ihn vollkommen unverständlich. Ich selbst befinde mich mit meiner Meinung irgendwo in der Mitte der beiden Extreme. Ich habe erst zwei seiner Bücher gelesen, aber jetzt schon Lust auf mehr: „Die Pilgerjahre des Farblosen Herrn Tsanaki“ und zuletzt eben „Erste Person Singular“, sein letzter Kurzgeschichtenband, der 2021 in Deutschland im DuMont Verlag erschien.
„Erste Person Singular“ von Haruki Murakami: Wundersame Kurzgeschichten aus dem Alltag
„Erste Person Singular“ besteht aus neun Geschichten, die aus den Erinnerungen eines Ich-Erzählers berichten und oft einen surrealen Touch haben. Ein sprechender Affe (der wirklich extrem höflich ist), im Traum erscheinende Musik-Ikonen (die mit dem Autor einer fiktiven Musikkritik einen Plausch halten) oder einfach irritierend alltägliche Begegnungen und Beobachtungen. Unterhaltend sind die Kurzgeschichten (fast) alle. Nur bei einer Hommage an Baseball bin ich ausgestiegen. Sport ist für mich weder als Praktik, noch im Fernsehen oder in Büchern interessant. Ob es sich bei dem Ich-Erzähler um ein und dieselbe Person handelt oder Murakami aus seinem eigenen Leben berichtet, wird nicht aufgelöst.
Was mich an den beiden Büchern beeindruckt, die ich von Haruki Murakami bisher gelesen habe, ist vor allem die Sprache. Sie ist klar und geradlinig, aber das was gesagt wird ist von einer Direktheit, die einen immer wieder zum Stutzen und Schmunzeln bringt. Darum habe ich hier für eine Buchkritik der etwas anderen Art 5 Zitate aus „Erste Person Singular“ gesammelt, die mir auch im Nachhinein noch im Kopf blieben.
5 Zitate aus „Erste Person Singular“, die das Buch so lesenswert machen
Keine Sorge bei diesem Zitat, selbst der Ich-Erzähler der Geschichte versteht diese Metapher nicht wirklich, aber die Bildsprache blieb bei mir auf jeden Fall hängen.
Das klingt zwar hart und fällt auch wieder unter „Beschreibung von des weiblichen Geschlechts aus einer männlichen Perspektive“ – trifft aber zugegebener Maßen oftmals zu. Und wenn Du gegenteiliger Meinung bist, bietet dieses Zitat zumindest einiges an Diskussionsstoff.
Kennen wir das Gefühl nicht (leider) alle?
Buchkritik: Für wen „Erste Person Singular“ das Richtige ist
„Erste Person Singular“ ist ein Buch, das ich jedem empfehlen kann, der einen Nachmittag lang Zeit hat, sich in Ruhe hinzusetzen und zu schmökern. Diese fünf Zitate sind außerdem nur das, was bei mir nach dem ersten Lesen hängen geblieben ist. Der neueste Kurzgeschichtenband von Murakami bietet noch viel mehr Denkanstöße und Sätze, die es zu entdecken lohnt. Das habe ich alleine schon beim zweiten Durchblättern gemerkt, während ich diese fünf Zitate erneut herausgesucht habe.
„Erste Person Singular“ von Haruki Murakami erschien im Januar 2021 im Dumont Buchverlag. Gebundene Ausgabe um 19 Euro über Dumont Buchverlag.
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