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Spätestens seit Greta Thunberg ist Umweltbewusstsein und Nachhaltigkeit jedem ein Begriff. Einstellungen und das eigene Handeln zu verändern fällt zunächst nicht leicht. Vor allem nicht in der Mode. Die großen Labels und Online-Shops leben von schnelllebigen Trends und einem nichtstoppenden Verlangen nach Konsum. Für viele haben nachhaltig und Bio-Kleidung oft einen „Öko“-Stempel, bei dem sie an schlecht riechende Filzjacken denken. Das das nicht mehr der Fall ist zeigen Lisa Fischer (34) und Lena von Linde (23) von Avantgardress im Interview. Die beiden gründeten den Slow-Fashion-Online-Shop Avantgardress. Dort vertreiben sie nachhaltige und zeitlose Produkte. Sozusagen das Vintage von morgen.
Die beiden lernten sich kennen, als sie zusammen bei einem großen Online-Luxus-Retailer arbeiteten. Sie tauschten sich über Mode aus und stellten fest, wie gelangweilt sie vom Angebot sind. Mittlerweile ist der Online-Shop Avantgardress drei Monate online. Lenas Zuständigkeiten sind das Kreative wohin gegen sich Lisa um die strategischen Abläufe kümmert.
Die Produkte bei Avantgardress müssen nicht trendy sein, sie sind jedoch modisch und zeitlos.
Avantgardress
Avantgardress im Interview: Gründung eines eigenen Unternehmens
Wie kam es zur Gründung von Avantgardress?
Lisa: Wenn man sich tiefer in die Modewelt vorfühlt, entdeckt man viele schöne Labels, die noch Wert auf Qualität, Schnitte und Nachhaltigkeit legen. Wir haben uns gefragt, warum man diese nicht findet und wieso in dieser Richtung nichts angeboten wird. Wenn große Online-Shops diese Labels führen, gehen diese in der Masse unter. Wir beide wollten gerne in einem Online-Shop für nachhaltige und Slow Fashion shoppen, da wir dafür brennen, aber das fehlte auf dem Markt. Die Devise war, wenn es das nicht gibt, machen wir es selbst.
Lena: Lisa hatte immer den Traum sich selbstständig zu machen. Ich bin noch jung und fand es spannend, meine eigenen Träume zu verwirklichen. Ohne Lisa hätte ich mich vermutlich nicht getraut.
Lisa: Es hat sich gut angefühlt, die Idee war gut und wir stehen absolut dahinter. Zusätzlich kam der Gedanke auf, wenn wir es jetzt nicht machen, machen wir es nie. Wir ergänzen uns auch einfach perfekt.
Was waren bei der Gründung die größten Herausforderungen?
Lena: Bisher hatten wir keine großen Probleme. Wir haben unseren Businessplan geschrieben und uns für den KFW-Gründerkredit beworben. Welchen wir bewilligt bekamen.
Lisa: Das war die größte Hürde, die wir zu nehmen hatten. Es hat hier und da mal gezwickt, jedoch ließ sich das lösen.
Hattet ihr in eurer bisherigen Businesslaufbahn jemals das Gefühl als Frauen unterschätzt zu werden?
Lisa: Im Gegenteil, die Menschen fanden die Idee gut und haben uns positive Resonanz gegeben. Alle waren mehr als unterstützend und glauben an das Konzept.
Avantgardress im Interview: Online-Shop für Slow Fashion
Lena: Wir wollten einen Namen, der eine schöne, kuratierte Auswahl an nachhaltiger Mode widerspiegelt. Für Kunden soll es eine Anlaufstelle für Lieblingsteile im Kleiderschrank werden.
Der Slow Fashion Gedanke soll Platz in der Gesellschaft finden. Wir möchten Alternativen bieten, die das unterstützen und nicht Verzicht hervorrufen.
Avantgardress Im Interview
Ab wann zählt ein Label für euch als nachhaltig und fair?
Lena: Nachhaltigkeit hat unglaublich viele Facetten. Für die einen geht es rein um die Materialien, für andere um die Produktionsstätten, und ob die Mitarbeiter fair behandelt und bezahlt werden.
Lisa: Die Schnitte sind ebenfalls wichtig. Erst wenn ein Kleidungsstück gut sitzt, hat es das Potenzial ein Liebling im Kleiderschrank zu werden. Pauschal ist das nicht zu beantworten. Wir wägen ab. Beispielsweise müssen die Materialien hochwertig sein und es dürfen keine Mitarbeiter gesundheitsschädlichen Chemikalien ausgesetzt sein. Es muss erkennbar sein, dass die Labels auf diese Punkte Wert legen. Die Transparenz ist hier wichtig. Die meisten unserer Brands im Shop haben auch direkt Kontakt zu den Produktionsstätten und kennen die Menschen persönlich.
Lena: Es gibt attraktive Bio-Baumwoll- oder Fair-Trade-Produkte. Kleinere Labels können sich das oft nicht leisten, da man durch die Zertifizierung Fair-Trade zwei Prozent des Nettoumsatzes pro Produkt abgeben muss.
Was ist der Vorteil an Slow Fashion?
Lena: Du kannst auf Grund der hohen Qualität die Kleidung über Generationen weitergeben.
Lisa: Im Idealfall steht man nicht mehr vor seinem Kleiderschrank und hat nichts zum Anziehen, da die Auswahl kuratierter ist.
Lena: Eine Überforderung durch die große Auswahl ist ausgeschlossen. Alle Teile im Schrank erkennt man auf einen Blick und muss sich morgens nicht erst durch 30 Blusen kämpfen.
Was möchtet ihr mit eurem Online-Shop bewirken? Welches Ziel habt ihr zwei?
Lena: Wir möchten den bewussten Konsum fördern. Lieber sollen sich Kunden ein gutes Kleidungsstück pro Saison bewusst kaufen, als zwei oder drei aktuelle Trendteile, die nächste Saison aus dem Kleiderschrank verschwinden. Deshalb erzählen wir gerne die Geschichten der Labels und Produkte. Unsere Kunden können sich besser damit identifizieren, wenn sie beispielsweise wissen, die Espadrilles werden von einer kleinen Familie in Spanien per Hand hergestellt.
Lisa: Bewusster Konsum kann Spaß machen, und das möchten wir transportieren.
Was sind derzeit eure Lieblingstrends bei nachhaltiger Mode?
Lena: Traditionen, wie Schuhe mit Gemüse zu färben, werden wieder aufgegriffen. Das finde ich schön! Gleichzeitig sind neue Innovationen wie „Leder“ aus Ananas und Baumwollfasern aus Bananenblättern auf dem Vormarsch. Dabei ist wichtig, dass es nicht in einer zu großen Masse produziert wird. Wenn es keine Ananas mehr gibt, ist es nicht nachhaltig.
Lisa: Genau, alles was zu viel ist, ist schlecht. Interessant sind Trends, die mittelfristig etwas bewirken, zum Beispiel neue Innovationen zu alternativen Materialien.
„Durch nachhaltige Mode und Slow Fashion kann ich mich nicht mehr trendbewusst kleiden.“ Was sagt ihr zu dieser Aussage?
Lisa: Unser Konzept ist die Antwort darauf. Wir zeigen, dass Slow Fashion Spaß machen kann. Es ist nicht trist. Jede Farbe und unzählige Schnitte sind vertreten.
Lena: Der Trend-Gedanke sollte abgeschafft werden. Lieber sollte dem eigenen Geschmack mehr Aufmerksamkeit geschenkt und nicht nur angezogen werden, was Influencer oder die Presse zeigen.
Lisa: Das heißt nicht, dass wir uns davon nicht inspirieren lassen. Dieses Jahr ist gelb im Trend. Wir inkludieren Gelbtöne, die in den nächsten Jahren ebenfalls tragbar und aktuell sind. Trends sind gut, um sich neu zu interpretieren. Jedoch nur solange du deinem Stil treu bleibst und dich nicht verkleidest.
Wie gelang euch privat der Umschwung von Fast zu Slow Fashion?
Lisa: Bei mir war ein Großteil des Fast Fashion Konsums Stressbewältigung. Ich habe sehr viel online bestellt, aber auch viel wieder zurückgeschickt. Das war wie ein Strudel. Obwohl ich Bio-Lebensmittel einkaufe, habe ich mich in der Mode nicht damit beschäftigt. Durch eine Bloggerin bin ich darauf aufmerksam geworden und habe mich informiert. Spätestens als Lena und ich uns mehr mit dem Thema auseinandergesetzt haben, hat das bei mir schlagartig aufgehört.
Es ist viel einfacher auf „Kaufen“ zu klicken, als sich mit sich und seinem Glück auseinander zu setzen und sich langfristig glücklich machen zu wollen.
Avantgardress Im Interview
Wie ist die Verteilung derzeit in euren Kleiderschränken? Mehr Fast oder Slow Fashion?
Lena: Mein Kleiderschrank ist eine Sammelstelle. Ich besitze noch Jeans, die ich als 16-Jährige getragen habe und die immer noch passen. Nur selten werfe ich Kleidung weg. Viel Fast Fashion habe ich nie geshoppt. Früher hatte ich das Privileg mit meiner Oma einmal im Jahr shoppen zu gehen. Die Jacke oder Schuhe, die mit ihr gekauft wurden, habe ich noch.
Lisa: Da ich älter als Lena bin, hat sich bei mir mehr angesammelt. Es ist ein guter Mix. Mittlerweile kaufe ich nicht mehr viel, weshalb der Mix sich langsamer komplett zu Slow Fashion transferiert.
Die positive Art der Beiden saugt man gerne auf. Sie glauben fest an ihr Konzept und falls es schief gehen sollte, meinte Lena, dann hätten beide einfach einen großen Kleiderschrank mit schöner, nachhaltiger Mode.
Vielen Dank an die zwei Gründerinnen von Avantgardress für das Interview.
Die beiden unterstützen auch andere Projekte. Derzeit verkaufen sie ein kleines Säckchen mit der Aufschrift „Shopping is cheaper than therapy“. Die Erlöse gehen an Schneekönige e.V.. Einem Verein, der die Wünsche von wohnungslosen Menschen in München erfüllt.
No Return Bonus 10% Rabatt auf die nächste Bestellung. Die beiden Gründerinnen belohnen ihre Kunden, die nichts zurücksenden. Das soll einen bewussteren Umgang mit Online-Shopping fördern. Die detaillierten Produktbeschreibungen, sollen dem Kunden eine bessere Vorstellung des Kleidungsstücks geben.
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Spätestens seit Greta Thunberg ist Umweltbewusstsein und Nachhaltigkeit jedem ein Begriff. Einstellungen und das eigene Handeln zu verändern fällt zunächst nicht leicht. Vor allem nicht in der Mode. Die großen Labels und Online-Shops leben von schnelllebigen Trends und einem nichtstoppenden Verlangen nach Konsum. Für viele haben nachhaltig und Bio-Kleidung oft einen „Öko“-Stempel, bei dem sie an schlecht riechende Filzjacken denken. Das das nicht mehr der Fall ist zeigen Lisa Fischer (34) und Lena von Linde (23) von Avantgardress im Interview. Die beiden gründeten den Slow-Fashion-Online-Shop Avantgardress. Dort vertreiben sie nachhaltige und zeitlose Produkte. Sozusagen das Vintage von morgen.
Die beiden lernten sich kennen, als sie zusammen bei einem großen Online-Luxus-Retailer arbeiteten. Sie tauschten sich über Mode aus und stellten fest, wie gelangweilt sie vom Angebot sind. Mittlerweile ist der Online-Shop Avantgardress drei Monate online. Lenas Zuständigkeiten sind das Kreative wohin gegen sich Lisa um die strategischen Abläufe kümmert.
Avantgardress im Interview: Gründung eines eigenen Unternehmens
Wie kam es zur Gründung von Avantgardress?
Lisa: Wenn man sich tiefer in die Modewelt vorfühlt, entdeckt man viele schöne Labels, die noch Wert auf Qualität, Schnitte und Nachhaltigkeit legen. Wir haben uns gefragt, warum man diese nicht findet und wieso in dieser Richtung nichts angeboten wird. Wenn große Online-Shops diese Labels führen, gehen diese in der Masse unter. Wir beide wollten gerne in einem Online-Shop für nachhaltige und Slow Fashion shoppen, da wir dafür brennen, aber das fehlte auf dem Markt. Die Devise war, wenn es das nicht gibt, machen wir es selbst.
Lena: Also eigentlich ein Online-Shop für uns!
Woher hattet ihr den Mut selbst zu gründen?
Lena: Lisa hatte immer den Traum sich selbstständig zu machen. Ich bin noch jung und fand es spannend, meine eigenen Träume zu verwirklichen. Ohne Lisa hätte ich mich vermutlich nicht getraut.
Lisa: Es hat sich gut angefühlt, die Idee war gut und wir stehen absolut dahinter. Zusätzlich kam der Gedanke auf, wenn wir es jetzt nicht machen, machen wir es nie. Wir ergänzen uns auch einfach perfekt.
Lena (lacht): Wie ein altes Ehepaar!
Was waren bei der Gründung die größten Herausforderungen?
Lena: Bisher hatten wir keine großen Probleme. Wir haben unseren Businessplan geschrieben und uns für den KFW-Gründerkredit beworben. Welchen wir bewilligt bekamen.
Lisa: Das war die größte Hürde, die wir zu nehmen hatten. Es hat hier und da mal gezwickt, jedoch ließ sich das lösen.
Hattet ihr in eurer bisherigen Businesslaufbahn jemals das Gefühl als Frauen unterschätzt zu werden?
Lisa: Im Gegenteil, die Menschen fanden die Idee gut und haben uns positive Resonanz gegeben. Alle waren mehr als unterstützend und glauben an das Konzept.
Avantgardress im Interview: Online-Shop für Slow Fashion
Wie kam es zu dem Namen Avantgardress?
Lena: Wir wollten einen Namen, der eine schöne, kuratierte Auswahl an nachhaltiger Mode widerspiegelt. Für Kunden soll es eine Anlaufstelle für Lieblingsteile im Kleiderschrank werden.
Ab wann zählt ein Label für euch als nachhaltig und fair?
Lena: Nachhaltigkeit hat unglaublich viele Facetten. Für die einen geht es rein um die Materialien, für andere um die Produktionsstätten, und ob die Mitarbeiter fair behandelt und bezahlt werden.
Lisa: Die Schnitte sind ebenfalls wichtig. Erst wenn ein Kleidungsstück gut sitzt, hat es das Potenzial ein Liebling im Kleiderschrank zu werden. Pauschal ist das nicht zu beantworten. Wir wägen ab. Beispielsweise müssen die Materialien hochwertig sein und es dürfen keine Mitarbeiter gesundheitsschädlichen Chemikalien ausgesetzt sein. Es muss erkennbar sein, dass die Labels auf diese Punkte Wert legen. Die Transparenz ist hier wichtig. Die meisten unserer Brands im Shop haben auch direkt Kontakt zu den Produktionsstätten und kennen die Menschen persönlich.
Lena: Es gibt attraktive Bio-Baumwoll- oder Fair-Trade-Produkte. Kleinere Labels können sich das oft nicht leisten, da man durch die Zertifizierung Fair-Trade zwei Prozent des Nettoumsatzes pro Produkt abgeben muss.
Was ist der Vorteil an Slow Fashion?
Lena: Du kannst auf Grund der hohen Qualität die Kleidung über Generationen weitergeben.
Lisa: Im Idealfall steht man nicht mehr vor seinem Kleiderschrank und hat nichts zum Anziehen, da die Auswahl kuratierter ist.
Lena: Eine Überforderung durch die große Auswahl ist ausgeschlossen. Alle Teile im Schrank erkennt man auf einen Blick und muss sich morgens nicht erst durch 30 Blusen kämpfen.
Was möchtet ihr mit eurem Online-Shop bewirken? Welches Ziel habt ihr zwei?
Lena: Wir möchten den bewussten Konsum fördern. Lieber sollen sich Kunden ein gutes Kleidungsstück pro Saison bewusst kaufen, als zwei oder drei aktuelle Trendteile, die nächste Saison aus dem Kleiderschrank verschwinden. Deshalb erzählen wir gerne die Geschichten der Labels und Produkte. Unsere Kunden können sich besser damit identifizieren, wenn sie beispielsweise wissen, die Espadrilles werden von einer kleinen Familie in Spanien per Hand hergestellt.
Lisa: Bewusster Konsum kann Spaß machen, und das möchten wir transportieren.
Was sind derzeit eure Lieblingstrends bei nachhaltiger Mode?
Lena: Traditionen, wie Schuhe mit Gemüse zu färben, werden wieder aufgegriffen. Das finde ich schön! Gleichzeitig sind neue Innovationen wie „Leder“ aus Ananas und Baumwollfasern aus Bananenblättern auf dem Vormarsch. Dabei ist wichtig, dass es nicht in einer zu großen Masse produziert wird. Wenn es keine Ananas mehr gibt, ist es nicht nachhaltig.
Lisa: Genau, alles was zu viel ist, ist schlecht. Interessant sind Trends, die mittelfristig etwas bewirken, zum Beispiel neue Innovationen zu alternativen Materialien.
„Durch nachhaltige Mode und Slow Fashion kann ich mich nicht mehr trendbewusst kleiden.“ Was sagt ihr zu dieser Aussage?
Lisa: Unser Konzept ist die Antwort darauf. Wir zeigen, dass Slow Fashion Spaß machen kann. Es ist nicht trist. Jede Farbe und unzählige Schnitte sind vertreten.
Lena: Der Trend-Gedanke sollte abgeschafft werden. Lieber sollte dem eigenen Geschmack mehr Aufmerksamkeit geschenkt und nicht nur angezogen werden, was Influencer oder die Presse zeigen.
Lisa: Das heißt nicht, dass wir uns davon nicht inspirieren lassen. Dieses Jahr ist gelb im Trend. Wir inkludieren Gelbtöne, die in den nächsten Jahren ebenfalls tragbar und aktuell sind. Trends sind gut, um sich neu zu interpretieren. Jedoch nur solange du deinem Stil treu bleibst und dich nicht verkleidest.
Wie gelang euch privat der Umschwung von Fast zu Slow Fashion?
Lisa: Bei mir war ein Großteil des Fast Fashion Konsums Stressbewältigung. Ich habe sehr viel online bestellt, aber auch viel wieder zurückgeschickt. Das war wie ein Strudel. Obwohl ich Bio-Lebensmittel einkaufe, habe ich mich in der Mode nicht damit beschäftigt. Durch eine Bloggerin bin ich darauf aufmerksam geworden und habe mich informiert. Spätestens als Lena und ich uns mehr mit dem Thema auseinandergesetzt haben, hat das bei mir schlagartig aufgehört.
Wie ist die Verteilung derzeit in euren Kleiderschränken? Mehr Fast oder Slow Fashion?
Lena: Mein Kleiderschrank ist eine Sammelstelle. Ich besitze noch Jeans, die ich als 16-Jährige getragen habe und die immer noch passen. Nur selten werfe ich Kleidung weg. Viel Fast Fashion habe ich nie geshoppt. Früher hatte ich das Privileg mit meiner Oma einmal im Jahr shoppen zu gehen. Die Jacke oder Schuhe, die mit ihr gekauft wurden, habe ich noch.
Lisa: Da ich älter als Lena bin, hat sich bei mir mehr angesammelt. Es ist ein guter Mix. Mittlerweile kaufe ich nicht mehr viel, weshalb der Mix sich langsamer komplett zu Slow Fashion transferiert.
Die positive Art der Beiden saugt man gerne auf. Sie glauben fest an ihr Konzept und falls es schief gehen sollte, meinte Lena, dann hätten beide einfach einen großen Kleiderschrank mit schöner, nachhaltiger Mode.
Vielen Dank an die zwei Gründerinnen von Avantgardress für das Interview.
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Die beiden unterstützen auch andere Projekte. Derzeit verkaufen sie ein kleines Säckchen mit der Aufschrift „Shopping is cheaper than therapy“. Die Erlöse gehen an Schneekönige e.V.. Einem Verein, der die Wünsche von wohnungslosen Menschen in München erfüllt.
No Return Bonus 10% Rabatt auf die nächste Bestellung. Die beiden Gründerinnen belohnen ihre Kunden, die nichts zurücksenden. Das soll einen bewussteren Umgang mit Online-Shopping fördern. Die detaillierten Produktbeschreibungen, sollen dem Kunden eine bessere Vorstellung des Kleidungsstücks geben.
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